Der Koch des "Buena Vista" war übrigens 25 Jahre lang der Koch des Vizepräsidenten von Sri Lanka und dass sich so ein Vizepräsident nicht mit mittelmäßigem Essen zufrieden gibt, ist ja wohl klar. Also haben wir hier Abends die leckersten Currys bekommen.
Um die Curry-Kalorien los zu werden, sind wir in Kandy dann auch mal um die Milchsee spaziert und haben uns den Zahntempel angeguckt. Hier liegt (wohl) ein Eckzahn Buddhas, deshalb pilgern hier Buddhisten und Touristen gleichermaßen hin. Der Zahntempel wird auch von jedem und in jedem Reiseführer wärmstens empfohlen. Meine Meinung: Ja, man muss ihn eigentlich gesehen haben, wenn man in Kandy ist, aber mal ganz abgesehen von der religiösen Bedeutung hat Sri Lanka auf jeden Fall beeindruckendere Tempel.
Zum Beispiel den Dambulla Felsentempel bei Sigiriya. Das sind 5 Höhlen mit unzähligen großen und kleinen Buddhastatuen. Wirklich beeindruckend!
Und ganz in der Nähe der Felsentempel gibt´s noch ein Highlight: Der Sigirya Rock. Der Aufstieg ist nicht ganz unanstrengend, aber absolut machbar und es lohnt sich. Auf dem Weg nach oben kommt man an den Wolkenmädchen vorbei. Sehr, sehr alte Graffitis von barbusigen Schönheiten. Wer die da hingepinselt hat, das weiß kein Mensch - aber schön sind sie.
Auch die berühmten Löwentatzen sieht man beim Aufstieg, so ziemlich das einzige, das von dem ehemaligen Tempel übrig geblieben ist. Auch der Ausblick ist einfach toll!
Am nächsten Tag haben wir uns auf die Räder geschwungen und haben die verfallenen Tempelanlagen von Polonnaruwa erkundet. Und ja, man braucht ein Fahrrad um alles zu sehen, das Ganze ist doch ziemlich weitläufig.
Auch eine Tempelanlage, aber "same same but different" ist Anuradhapura. Hier waren wir an einem Samstag und es war ein Gewusel - nur Einheimische, die zum Beten zum Tempel kommen. Es war laut, übervoll und großartig. Einfach nur am Rand stehen und die Menschen beobachten, wie sie - ganz in weiß gekleidet - tonnenweise Blumen als Opfergaben ankarren.
Als Westler fällt man dort doch ziemlich auf, denn man überragt die Menge schon mal um mindestens einen Kopf, ist hellhäutig und dann auch noch knallbunt gekleidet. Ich weiß jetzt auf jeden Fall, wie sich Taylor Swift und Justin Bieber fühlen müssen. Wir waren immer umringt von Menschen, kleine Kinder haben uns zugewinkt und haben sich gar nicht mehr eingekriegt, wenn sie uns nur die Hand geben durften.
Ziemlich abgefahren und auch ein bisschen irritierend, aber die Kinder waren einfach extrem süß!
Rund um Sigirya haben noch noch ganz viele andere Tempel und Klöster gesehen UND unsere erste Safari gemacht. Hab ich schon mal erwähnt, dass ich Tiere liebe?!
Und in diesem Fall bedeutete das: Regen von früh bis spät. Am nächsten Tag hatten wir mal kurz Wetter-Glück, als wir im Horton Plains Nationalpark zum World´s End gewandert sind. Eine wunderschöne Tour mit einem grandiosen Ausblick vom "Ende der Welt", einer riesigen Schlucht, die in Deutschland niemals einfach so ungesichert bleiben dürfte. (Es erübrigt sich, zu schreiben, dass hier natürlich auch immer wieder Leute abstürzen, die sich zu nah an den Rand wagen...)
Pünktlich nach der Wanderung: REGEN! Leider hat der uns die wohl schönste Zugstrecke Sri Lankas verhagelt. Eigentlich wirklich eine traumhafte Strecke von Nuwara Eliya nach Ella durch Teeplantagen und mit toller Aussicht. Wir haben leider nur Dunst und Nebel gesehen und zu allem Überfluss hatten trotzdem alle die Fenster offen, um zu fotografieren. (Ich frage mich noch immer: WAS?!) Deshalb war es einfach nur kalt und nass. Unsere erste Zugfahrt hätte gar nicht enden dürfen, diese hier war mit 2 1/2 Stunden deutlich zu lang.
Immerhin hatten wir Abends in Ella ein kleines Highlight. Das "Café Chill" (https://www.facebook.com/cafechillnescoffeeshop). Das schreit wirklich: "Yeah! Du bist im Urlaub!!!" Tolles Essen, leckere Drinks, nette Kellner, dazu eine schöne Atmosphäre. Danke, liebes Café Chill, du hast mir diesen Regentag gerettet!
Am nächsten Tag war sowieso wieder alles gut, denn: Die Sonne scheint! Und unser erstes Ziel waren die Babyelefanten in der Aufzuchtstation "Elephant Transit Home". Wirklich eine gute Sache! Hier werden kranke und verwaiste Babyelefanten mit Milch aufgezogen bis sie in die Freiheit entlassen werden können. Einer der Elefanten hatte sogar eine Beinprothese und kam damit ganz wunderbar klar.
Abends hatten wir dann die nächste Safari im Yala Nationalpark, einer der größten in Sri Lanka. Mit Glück sieht man hier auch Leoparden und Lippenbären. Dieses Glück hatten wir zwar nicht, dafür haben wir ganz viel anderes Getier gesehen, darunter viele, viele Krokodile.
In den letzten Tagen unserer Reise ging es dann an den Strand nach Mirissa.
Hier gibt´s wirklich wunderschöne Strände und an einem davon hab ich am Abend mein Hochzeitsgeschenk eingelöst: Ein Dinner am Strand. Herrlich kitschig mit nur einem Tisch im Sand, einem Kellner und einem Koch, der uns das beste Seafood gegrillt hat, das ich jemals gegessen hab.
Am letzten Tag haben wir dann noch eine Waltour gemacht. Wale haben wir leider kaum gesehen, dafür viele Delfine.
Direkt auf der Weiterfahrt haben wir dann leider einen Wal näher gesehen, als wir eigentlich wollten. Der war nämlich gerade vor ein paar Stunden gestrandet und gestorben. Immerhin scheint sowas sehr selten vorzukommen, denn es kamen sofort ganz viele Einheimische, um sich den toten Wal anzusehen und sogar ein Fernsehteam hat gefilmt...
Schnell weiter... vorbei an einem der "Wahrzeichen" Sri Lankas: Die Stickfishermen sind immerhin auf jedem Reiseführer zu sehen. Und dann kam unser wirklich letztes Highlight in Sri Lanka: Eine Bootstour durch die Mangroven. Hier haben wir nochmal die Tiere beobachten können und sind an vielen kleinen Inselchen vorbeigeschippert.
Mein Sri Lanka - Fazit: Ein wunderschönes Land, das nicht nur wettertechnisch einiges zu bieten hat. Auch landschaftlich ist es ein Traum. Wir waren eine gewisse Zeit mit einem Fahrer unterwegs. Anfangs hatte ich mich ja gefragt, ob das überhaupt nötig ist. Man kann doch überall auf der Welt selbst fahren... NEIN, in Sri Lanka nicht. Da darf sich dann auch der erfahrenste Reisende gern mal einen Fahrer nehmen oder eben die (manchmal wunderschönen) Zugstrecken erkunden.
Ich gebe euch meine Stimme