Sofia 2015

Der größte Geheimtipp an Sofia ist schon mal die Stadt an sich. Wer hat schon die Hauptstadt Bulgariens auf seiner Reiseliste?

Sollte man aber, denn Sofia versprüht einen unglaublichen Charme mit einer ganz besonderen Bar-, Restaurant- und Café–Szene und einer Menge Sehenswertem.

 

In erster Linie muss man natürlich die Alexander-Newski-Kathedrale sehen, von innen und außen einfach beeindruckend.

Daneben ist ein kleiner Flohmarkt, der wirklich antike Sachen bietet. (Wenn auch teilweise ziemlich gewöhnungbedürftige. Ich weiß nicht, ob sich jemand eine Uhr der deutschen Wehrmacht ins Wohnzimmer hängen möchte…)

Vor allem bei dem tollen Wetter, das wir hatten, lohnt sich auch ein Spaziergang durch den riesigen Stadtpark Borisgarten. Sofia ist sowieso eine sehr grüne Stadt mit diversen kleinen und größeren Parks.

Auch den Vitosha Boulevard sollte man sich nicht entgehen lassen, eine schöne Flaniermeile mit netten Geschäften und einem schönen Café nach dem anderen und da sind wir schon bei meinem Lieblingsthema: Essen und Trinken in Sofia. In dieser Stadt könnte man gut und gerne auch eine ganze Woche mit Café– oder Bar–Hopping verbringen. Einfach, weil es so viele schöne Locations gibt. Es ist wirklich schwierig, sich auf ein paar zu beschränken, aber ich habe tatsächlich ein paar Lieblinge: Ein tolles Restaurant ist das „Made in Home“, sehr süß, ein bisschen alternativ, es gibt viele vegetarische Gerichte (aber keine Sorge, nicht nur :) ) und guten Service - einfach perfekt zum rundrum Wohlfühlen.

Sogar NOCH besser hat mir „The Little Things“ gefallen – ein Restaurant, das wir nur durch Zufall gefunden haben, weil wir einfach mal in einen Hinterhof geguckt haben (DAS sollte man sowieso immer mal wieder machen, denn die tollsten Läden sind nicht von der Straße aus zu sehen, es gibt auch keine Hinweisschilder, sondern nur ein kleines Namensschild neben einer Hintertür) und plötzlich standen wir in einem der schönsten Restaurants, in dem ich je war. Im Prinzip ist es eine große Altbauwohnung. Jedes Zimmer ist anders gestaltet und es gibt überall was zu sehen. Wir waren in einem Zimmer, in dem die ganze Wand bunt bemalt war – von den Gästen. Überall gab es kleine Kunstwerke zu bestaunen. Nicht ganz unwichtig in einem Restaurant ist dann doch auch das Essen … auch phantastisch. Frisch, gesund und lecker!

Dieses Konzept, aus einer einfachen Wohnung eine ganz besondere Location zu machen, hatte auch „The Apartment“.

Mensch, wie lange wir dieses Café gesucht haben… einfach schwierig zu finden, auch mit Google Maps, aber die Hartnäckigkeit hat sich gelohnt. Wir waren dort zum Frühstück. Man kommt rein und fühlt sich wie in einer Studenten–WG. Ähnlich unkompliziert geht´s dort auch zu. Wir sind in die Küche gegangen und haben uns dort einfach ausgesucht, was wir wollten. Wer sich jetzt auf ein sechs–Minuten–Ei und einen geeisten Caramel Macchiato eingeschossen hat, der wird hier enttäuscht. Es gibt, was es gibt - das ist aber auch extrem lecker.

Und dann zu meiner Lieblingsbar everevereverever: Die Hambara Bar. Unfassbar! Auch die Bar findet man wirklich nur, wenn man akribisch sucht. Selbst, wenn man die Adresse weiß, außen steht noch nicht mal der Name. Man geht durch einen dunklen Hof und kann sich wirklich nicht vorstellen, dass sich hinter dieser unscheinbaren Holztür DIESES Schmuckstück verbirgt. Lampen, elekrisches Licht? Fehlanzeige! Der ganze Raum ist nur von Kerzen beleuchtet, im Hintergrund leichte Jazz-Musik.

Für umgerechnet 2,50 Euro bekommt man (fast zu) gut gemischte Drinks. Wir waren dort gleich zweimal, weil die Bar einfach besonders ist. (Habe ich schon erwähnt, wie toll ich sie fand?!)

Neben Essen, Trinken und durch Sofia spazieren, haben wir auch einen Tagesausflug in die Berge gemacht.

Eigentlich hätte das auch ganz easy mit dem Taxi geklappt, weil die Taxi-Preise nämlich sehr günstig sind und der Verkehr in Sofia nicht ganz so leicht zu bewältigen ist – auch der Bus 66 fährt in die Berge. Aber wir haben uns lieber einen Mietwagen genommen, um flexibler zu sein. Wir sind auf den Vitosha Mountain gefahren und wollten eigentlich ab dem Parkplatz bei Aleko auf den Gipfel wandern. Aber es war einfach so stürmisch, dass wir das sein lassen mussten. Wir haben uns trotzdem ein bisschen hin und her wehen lassen (Wandern kann man es kaum nennen) und hatten, wenn wir mal nicht alle Haare im Gesicht hatten, einen tollen Ausblick auf Sofia.

Wir sind dann den ganzen Tag durch die Berge und durchs Hinterland gefahren, haben echt bulgarisch gegessen und einen anderen Einblick auf Land und Leute bekommen.

 

Was für eine schöne Zeit in und um Sofia. Dieser Stadt sollte man auf jeden Fall eine Chance geben!