HAWAII 2018

Aloha!

 

Hawaii war für mich - wie für viele anderen sicher auch - lange Zeit DAS Traumziel, ich wollte da schon immer mal hin, wenn die Flüge nicht so irre teuer wären. Als wir dann aber einen unschlagbar günstigen Schnäppchen-Flug für 430 Euro gefunden haben (ein Error Fare, also ein Fehler bei der Fluggesellschaft), mussten wir sofort zuschlagen. 

Also hatte ich die Chance, mir ganz unverhofft die Trauminseln anzugucken.

Wir haben uns für Maui, Kauai´i und Big Island entschieden.

Ich muss vorher schon mal spoilern, denn es gibt drei Dinge, die mich auf Hawaii überrascht haben:

1. Die Leute dort sagen tatsächlich ständig Aloha!

 

2. Auf Hawaii laufen überall - wirklich üüüüberall Hühner rum

1.   3. die Vögel auf Hawaii haben den Aloha-Spirit schon dermaßen verinnerlicht, dass sie nur im allergrößten Notfall vor einem Auto wegfliegen. Meistens hüpfen sie ganz gemächlich an den Fahrbahnrand während die Autofahrer warten. Aber sie wissen auch, dass sie auf Hawaii nicht gefährlich leben, immerhin darf man meistens sowieso nur mit 15 bis 25 km/h dahinschleichen. Ich sag ja: Aloha-Spirit!

 

 

Den Aloha-Spirit haben übrigens nicht nur die Vögel verinnerlicht, sondern jeder auf den Inseln. Egal ob Hawaiianer oder Tourist. Schnell geht auf Hawaii wirklich nichts, aber man lässt sich davon ganz schnell anstecken, man wird langsamer und gechillter, lässt auf der Straße nicht nur Vögel vorhüpfen, sondern auch andere Autofahrer (manchmal geht’s gar nicht richtig voran, weil zwei Autofahrer sich gar nicht entscheiden können, wer den anderen denn jetzt vorlassen darf) und Fußgänger. Übrigens muss man sich nach 3 ½ Wochen Hawaii danach dann wieder an den Deutschen Straßenverkehr gewöhnen, das passiert aber schnell, nachdem man 10 Mal angehupt wird, weil man für jede Schnecke bremst.

Los ging unsere Reise auf Maui, wir hatten uns ein Zimmer in einem kleinen, netten Guesthouse in Wailuku gemietet und von dort aus die Insel erkundet.

Meine Maui Highlights:

Napili Bay im Westen der Insel. Hier kann man im „Sea House Restaurant“ einen Sundowner direkt am Strand trinken oder mit Meeresschildkröten schnorcheln, die da jeden Tag am Nachmittag und frühen Abend fressen.

Ganz in der Nähe von Napili findet ihr die schön trubelige Stadt Lahaina. Auf Hawaii sehen sowieso alle Städte aus als könne man hier sofort den nächsten Western drehen weil die Häuser so gut dazu passen. In Lahaina hab ich den bisher besten (vegetarischen) Cheeseburger meines Lebens gegessen bei „Cheeseburger in Paradise“. 

 

Keine Sorge, die Burger gibt’s natürlich auch mit Fleisch. 

Die Road to Hana, eine wunderschöne Panoramastraße, 80 Kilometer lang, 600 Kurven und 60 einspurige Brücken. Hier sollte man unbedingt früh los fahren, da die Straße längst kein Geheimtipp mehr ist und sich hier den ganzen Tag über viele Autos entlang schlängeln. Man fährt diese Straße auch nicht in einem Stück durch, sondern kann immer wieder anhalten und sich die beeindruckenden Wasserfälle angucken oder an einem der Straßenstände leckeres Bananenbrot kaufen. Und das allerbeste Kokoseis (wundert euch nicht, auf Hawaii heißt es auch in jedem Restaurant: Hier gibt’s das beste XY auf gaaaanz Hawaii!!! Offensichtlich lasse ich mich davon gerade ein bisschen anstecken) gibt es kurz vor Hana bei „Coconut Glens“. Eigentlich auch nicht mehr als ein Straßenstand, aber der hat mittlerweile Kultstatus erreicht.

 

Übrigens lohnt sich auch die Nahiku Road, eine Stichstraße der Road to Hana, die zum Meer führt und sogar noch schöner ist. 

Das Surferstädtchen Paia, hier kann man wunderbar shoppen, essen trinken, am schönen Stand liegen….

Der Sonnenaufgang auf dem Vulkan Haleakala. Durch Zufall hatten wir festgestellt, dass man seit wenigen Monaten eine Genehmigung im Internet bestellen muss, sonst kommt man schlichtweg zum Sonnenaufgang nicht hoch. Diese Genehmigungen waren für die kommenden 6 Wochen schon ausgebucht. Aber es gibt jeden Nachmittag um 16 Uhr die Chance, noch an Resttickets zu kommen, dafür muss man aber verdammt schnell sein. Wir hatten Glück und haben uns kurzfristig noch eine Genehmigung gesichert. Ich hätte mich echt geärgert, wenn das nicht geklappt hätte, denn es war ein Erlebnis! Zwar ein sehr kaltes (es war unglaublich windig und eisekalt, man sollte sich dick einpacken und die Decke aus dem Hotel mitbringen), aber ein unvergessliches. Während unsere Sonnenaufgänge in Asien ja eher wenig besinnlich waren, weil hunderte Leute durcheinandergequatscht haben, war es hier oben fast ganz still als sich die Sonne über den Vulkankrater geschoben hat. Nur eine Glocke hat geläutet und ein paar Jugendliche hinter uns haben hawaiianische Lieder gesungen. Echt schön!

Nach dem Sonnenuntergang sind wir noch in den Krater gewandert. Die Landschaft ist ganz karg und erinnert an Mondkrater. Der Aufstieg war allerdings richtig anstrengend dank der Höhenluft - der Haleakala ist immerhin 3.055 Meter hoch. 

Das Restaurant „Mill House“.

 

Das ist wirklich etwas ganz besonderes. Es ist auf einer Plantage gelegen, also mitten im Grünen und der Weg vom Parkplatz ins Restaurant ist schon mal mit Fackeln gesäumt und auch die Einrichtung ist ganz außergewöhnlich. Dazu leckeres Essen, passt also alles. 

Von Maui sind wir nach Kauai´i geflogen und hatten hier eine besonders schöne Unterkunft in Poipu: das „Poipu Bed & Breakfast Inn“. Es gibt nur vier Zimmer, es ist liebevoll eingerichtet und man bekommt jeden Morgen leckeres Frühstück auf der Terrasse. Außerdem ist Poipu ein guter Ausgangspunkt um die Insel zu erkunden. 

Mein ganz großes Highlight auf Kauai´i war der Waimea Canyon. Ich war zwar noch nie im Grand Canyon, aber ich kann mir kaum vorstellen, dass er viel beeindruckender sein kann. 

Auch die Napali Coast auf Kauai´i ist einfach wunderschön. Ursprünglich wollten wir mit dem Auto zur Küste fahren, allerdings mussten wir kurz vor der Küste feststellen, dass die einzige Straße dort hin wegen der Überschwemmungen vor ein paar Wochen, gesperrt war. Kein Wunder, es hatte in dem Bereich massive Erdrutsche gegeben und man war immer noch dabei, die Menschen aus den betroffenen Gebieten zu evakuieren. Das haben wir allerdings erst vor Ort erfahren.

 

Also haben wir es auf anderem Wege versucht, zur Napali Coast zu gelangen: Per Schiff. An sich eine tolle Idee, wenn man nicht schnell seekrank wird. Während mein Mann Christian diesen Cruise mit dem Katamaran toll fand, die Aussicht auf die wunderschöne Napali Coast genießen konnte und ganz nebenbei den tollen Sonnenuntergang, hing ich dann lieber kotzend über der Reling und wollte nur sterben. Der Seegang war aber auch echt nicht ohne, damit hatte ich in Küstennähe nie gerechnet. Aber auch eine 5-stündige Höllen-Schifffahrt hat mal ein Ende (zum Glück!). 

Man kann die Napali Coast aber auch vom Waimea Canyon aus sehen, das war dann unser dritter und zumindest für mich der erfolgreichste Versuch. Wir sind in den Koko´e State Park und dort den (ziemlich matschigen) Pihea Trail gelaufen. Der Ausblick war einfach großartig. Und das völlig ohne seekrank zu werden. 

Und dann ging´s weiter auf unsere dritte Insel, Big Island. Auch hier hat uns die Natur einen gewaltigen Strich durch die Urlaubs-rechnung gemacht. Wenige Woche vor unserer Hawaii-Reise ist der Vulkan Kilauea ausgebrochen. Das bedeutete für uns: Umdisponieren! Denn wir hatten den längsten Aufenthalt auf Big Island geplant, alles war schon gebucht. Ursprünglich wollten wir den Großteil unserer 10 Tage auf der Insel im Volcano Nationalpark verbringen, aber der war fast komplett gesperrt. Nur ein kleiner Teil des Parks, Kakuku, war offen. Dort konnten wir zwar den ein oder anderen netten Trail gehen, aber eher durch grüne Wiesen und Hügel, also nicht so wahnsinnig spektakulär. Wir mussten also erstmal suchen, wie wir unsere Tage  - anstatt mit Vulkanen - sinnvoll füllen. Nur so viel vorne weg: Wir waren erfolgreich!

 

Unsere erste Unterkunft war nur 16 Kilometer vom Kilauea entfernt, deshalb waren wir vorher schon ein bisschen nervös, aber unsere Vermieter hatten uns beruhigt: Die Lava fließt in eine ganz andere Richtung, hier droht uns keine Gefahr. Und tatsächlich war bei uns alles gut. Bis auf diverse Straßensperrungen und den täglichen Infos über neue Evakuierungen im Radio haben wir kaum was vom Vulkanausbruch mitbekommen. 

Einmal konnten wir die Lava aber von oben sehen, wir haben ab dem Flughafen Hilo einen Hubschrauberrundflug gemacht. Total beeindruckend zu sehen, wir die Lava ins Meer fließt und eine riesige Kondenswolke hinterlässt. 

Unsere zweite Unterkunft auf Big Island (die Insel ist einfach zu groß, um sie von einem Ort aus zu erkunden) war in Honoka´a, einem kleinen Städtchen im Norden der Insel. Dort war gerade die Western Week, also sind wir gleich am ersten Tag mal zum Rodeo gegangen. Yihaa!

Ein ganz großes Highlight auf Big Island war der Mauna Kea, ein über 4000 Meter hoher Berg, auf den man sogar hochfahren kann. Aber wegen der Höhenluft ist der echt nicht ohne. Wir mussten auf 3000 Metern Höhe beim Visitors Center einen längeren Stop einlagen, damit sich der Körper an die Höhe gewöhnt und dann ging es nach oben. Oft liegt hier sogar Schnee, aber nicht bei unserem Besuch. Kalt und windig war es trotzdem, aber nicht so schlimm, wie auf dem Haleakala. Auf dem Mauna Kea haben wir dann einen unfassbar schönen Sonnenuntergang über den Wolken gesehen. Es hat sich auf jeden Fall mehr als gelohnt. 

Eine Sache, die wir auf Big Island auch nie gemacht hätten, wenn der Volcano-Park nicht gesperrt gewesen wäre, ist Puuhonua-o-Honaunau, früher eine heilige Zufluchtsstätte bei der die Hawaiianer der Todesstrafe entkommen konnten. (und das haben viele versucht, denn die Hawaiianer waren damals nicht zimperlich mit ihren Bestrafungen…) Ein bisschen Kultur, schön gelegen an Lavafeldern, die direkt ins Meer führen. Die meiste Zeit haben wir Kulturbanausen übrigens auf den Lavafelsen verbracht und haben den Meeresschildkröten beim chillen und fressen zugeguckt. 

Und dann kam mein absolutes Urlaubshighlight! Wir haben uns in der Kealakekua Bay ein Kajak gemietet und sind zu der Stelle gepaddelt, an der angeblich Captain Cook gestorben ist (hier steht ein Monument, das an ihn erinnert). Klingt unspektakulär, war es aber nicht. Während wir dahin gepaddelt sind, wurden wir nämlich von hunderten von Delfinen begleitet, ganz nah an unserem Kajak. Sowas hab ich noch nie erlebt und bin immer noch ganz geflasht.

 

Dort wo das Monument steht, ist auch ein tolles Korallenriff, an dem wir geschnorchelt sind. Auch das war großartig, aber an die Delfine kommt nichts ran. 

Den perfekten Tag haben wir dann in Kailua-Kona ausklingen lassen, auch ein schönes Städtchen (mit western-angehauchten Häusern) und vielen Restaurants und Bars. Das (wie ich finde) allerschönste Restaurant haben wir uns dann ausgesucht: „On the Rocks“, ein Restaurant direkt am Meer, in dem man tolles Essen und leckere Drinks genießen kann – mit den Füßen im Sand. Perfekt!

Auch ganz toll im Norden von Big Island ist das Waipi´o Valley. Hier gibt’s einen schönen Lookout, aber noch toller ist das Tal selbst. Hier kommt man aber nur mit Allradantrieb runter, es ist wirklich sehr steil. Aber es ist wunderschön dort unten mit einem Fluss, Wasserfällen und vielen Mücken (irgendwas is´ immer). 

Von Big Island aus ging es dann nochmal für eine Nacht nach Maui und dann mit einem Zwischenstop in Portland auf den langen Flug nach Hause.

In Portland hatten wir noch 7 Stunden Aufenthalt, die wir noch ganz gut nutzen konnten. Wir sind mit dem Express Zug in die Stadt gefahren, hatten ein ganz tolles Frühstück in „Mother´s Bistro“ und sind danach an der Waterfront entlang spaziert. 

Ein sehr schöner Abschluss für einen Traumurlaub!