Kreuzfahrten - mein großes Thromboseziel. Wenn ich nicht mehr so reisen kann, wie ich es jetzt gewohnt bin, dann gucke ich mir die Welt weiter auf Kreuzfahrtschiffen an. Immerhin hat es viele Vorteile: Man hat sein Hotelzimmer immer dabei und muss nicht ständig umziehen und man sieht in kurzer Zeit extrem viel. Außerdem kann man die Reisezeit extrem gut an der Bar oder im Pool nutzen.
Vor ungefähr 15 Jahren habe ich schonmal eine Hörerkreuzfahrt meines damaligen Radiosenders aus Betreuerin mitgemacht und wir sind durchs Mittelmeer geschippert. Schon das fand ich super, aber solange ich noch Lust und Kraft für spannende Individualreisen habe, mache ich dann doch lieber das. Mit einer Ausnahme: Mit meiner Freundin Katrin hatte ich eine supergünstige Minikreuzfahrt durch Griechenland gebucht. Vier Tage auf einem Kreuzfahrtschiff, da würde uns schon nicht langweilig werden.
Los ging´s in Athen, also haben wir uns noch eine Nacht vor und eine nach der Kreuzfahrt in Athen dazu gebucht.
In Athen kommt man ganz gut mit der Metro überall hin und das Netz ist auch sehr leicht zu durchschauen, es gibt sowieso nur drei Linien.
Unsere erste Wohnung war auch praktischerweise direkt an der Metrostation Akropolis und die muss man sich natürlich angucken, wenn man schon mal in Athen ist. Mit 20 Euro ist der Eintritt nicht günstig und natürlich ist es immer ziemlich voll, aber wir waren eine Stunde bevor die Akropolis geschlossen wurde da und deshalb waren nicht mehr so viele Massen unterwegs.
Abends waren wir im Roua Café essen. Das Essen war einfach und lecker, das Café ist schön gelegen in einer Seitenstraße, aber trotzdem in unmittelbarer Nähe zur Akropolis und total nett eingerichtet. Ich glaube ja, dass es eine tolle Frühstückslocation ist, das konnten wir aber nicht ausprobieren weil wir am nächsten Morgen sehr früh an den Hafen zu unserem Kreuzfahrtschiff mussten.
Wir sind mit Celestyal Cruises gefahren und auch wenn ich nicht sooo viel Kreuzfahrerfahrung habe, es gibt echt nichts zu meckern, wir hatten eine Außenkabine, die gar nicht mal so winzig wie erwartet war und das Essen (und wir haben viiiiiiieeeel gegessen) war auch lecker.
Unser erstes Ziel war Mykonos, eine typisch griechische Insel mit weiß-blauen Häuschen und Windmühlen.
Wie das natürlich ist, wenn ein Kreuzfahrtschiff seine Passagiere „ausspuckt“, erstmal waren die Gassen voller Leute, aber wenn man mal ein paar Meter abseits der Touriwege geht, hat man die Straßen auf einmal doch für sich. Und es gibt viel zu entdecken: Süße kleine Geschäfte und Restaurants mit Meerblick. Aber da wir auf dem Schiff schon ständig gegessen haben, mussten wir auf unseren Landgängen leider einen großen Bogen um die süßen Tavernen machen. Wir haben uns dann lieber ans Meer gesetzt und haben einen der kitschigsten Sonnenuntergänge ever gesehen - natürlich ganz Klischee-echt mit Windmühlen davor. Mykonos war auf jeden Fall eines der großen Highlights unserer Reise.
Oh, wir waren übrigens nicht nur in Griechenland, sondern haben auch einen Abstecher in die Türkei gemacht, nach Kusadasi. Da sind wir auch schon bei meinem zweiten großen Highlight: Ein paar Kilometer von Kusadasi entfernt sind die Ruinen von Ephesos, im Altertum war Ephesos eine der ältesten, größten und bedeutendsten Städte Kleinasiens. Aus dem Lateinunterricht hab ich noch ganz dunkle Erinnerungen an die Stadt, aber um ganz ehrlich zu sein: Das meiste hab ich schon vergessen. Also haben wir uns einen Guide genommen, der uns durch Ephesos geführt hat und uns nicht mit trockenen Jahreszahlen gelangweilt hat, sondern die coolsten Geschichten auf Lager hatte. Ephesos hatte zum Beispiel schon Fußbodenheizung, ein Abwassersystem und moderne Toiletten, auf denen die hohen Herren der Stadt in einer langen Reihe saßen und quasi auf dem Klo ganz hohe Politik gemacht haben.
Nach Kusadasi sind wir wieder aufs Schiff gehüpft und weiter nach Patmos gefahren. Hier ging es mit dem Taxi nach zum Kloster des Heiligen Johannes (schön, aber voller Touristengruppen). Viel schöner und völlig menschenleer war dagegen Chora, die weiße Stadt am Fuße des Klosters und die Windmühlen, die auch ganz in der Nähe stehen und von denen man einen tollen Blick auf Patmos hat.
Am nächsten Tag hat unser Schiff in Kreta angelegt. Auch hier haben wir uns wieder ein Taxi genommen und sind erst zum Palast von Knossos gefahren (beeindruckend, aber nach Ephesos waren wir doch ziemlich verwöhnt). Danach ging es noch zur Stadtmauer, dem venezianischen Hafen und zur Basilika Santa Misa (vor der Kirche haben sie übrigens eine Bombe aus dem zweiten Weltkrieg aufgestellt, die nicht hochgegangen ist. Ob die wohl jemals entschärft wurde?!).
Abends haben wir noch in Santorin angelegt und sind vom Hafen aus nach Oia gefahren, die Stadt, aus der wir schon 500 Milliarden Instragramfotos kennen. Hmmm…was soll ich sagen…ja, die Stadt ist mit ihren weißen Häusern wirklich so schön, wie alle sagen, aber eben auch so voll wie alle sagen. Wir wurden da durch die Gassen geschleust, haben ab und zu mal einen kurzen Blick auf die Schönheit der Stadt erhascht. Ich fand es leider nicht sooo cool. Aber man muss natürlich auch sagen, dass das in dem Fall das Negative an Kreuzfahrten ist. Es war zwar nur unser Schiff im Hafen, aber das hat offensichtlich ausgereicht, um die Stadt so zu überfüllen. Früh Morgens oder spät Abends, wenn die Schiffe und dementsprechend auch die Touristenmassen weg sind, ist es hier bestimmt wunderschön.
Am nächsten Morgen sind wir wieder in Athen gelandet und hatten noch einen ganzen Tag Zeit um uns die Stadt anzusehen. Wir haben uns für die letzte Nacht eine wunderschöne AirBnB Wohnung am Monastiraki Square gebucht. Auch das Viertel ist wunderschön, trubelig, hier haben wir uns richtig wohl gefühlt.
Zuerst sind wir aber in ein anderes Viertel gefahren, das Exarchia Viertel, das alternative Zentrum Athens. Das ist rund um die U-Bahnstation Omonia. Hier findet man nach und nach tolle Streetart.
Danach haben wir uns auf den Weg zum alten Olympiastadion gemacht, wie die Akropolis eine Attraktion, die man mal gesehen haben sollte, wenn man in Athen ist. Wir sind kreuz und quer durch die Stadt gelatscht, dass wir am Ende des Tages fast 30.000 Schritte auf dem Schrittzähler hatten (irgendwie mussten wir das ganze Kreuzfahrtessen ja abtrainieren).
Am Ende des Tages hatten wir noch mein drittes persönliches Highlight: Ein Essen im tollen Dachterrassenrestaurant 360 Degrees. Leckeres Essen und einen phantastischen Blick auf die Stadt und die Akropolis.
Alles in allem war es die perfekte Mischung aus Städtetrip (,denn ehrlicherweise bräuchte ich gar nicht mehr als 2-3 Tage in Athen) und Inselhopping. Aber die langen 2-3 Wochen Kreuzfahrten hebe ich mir dann doch als Thromboseziel auf.
Ich gebe euch meine Stimme